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Rum

Auf dieser Seite möchten wir Sie ausführlich über die bekannte Spirituose namens Rum informieren. Diese Spirituose wird aus Zuckerrohrmelasse hergestellt und danach (ähnlich wie Whisky, Cognac, Arrak, Calvados oder Tequila) einige Jahre in Fässern gelagert. In dieser Zeit nimmt der Zuckerrohrschnaps ganz besondere Aromen auf. Diese sind jeweils vom Hersteller, von den Zutaten, von der Herstellung, von den Fässern und von der Reifedauer abhängig.

Rum ist eine der bekanntesten Spirituosen und überzeugt schon seit Jahrzehnten Kenner und Liebhaber auf der ganzen Welt. In Bars, Restaurants und Clubs können Sie dieses Destillat bestellen. Häufig haben Sie auch eine große Auswahl an verschiedene Cocktail Rezepten. Die bekanntesten Getränke, die mit dem Zuckerrohrschnaps zubereitet werden heißen Planter’s Punch, Pina Colada, Mai Tai, Daiquiri und Mojito. Die Rezepte zu diesen Getränken stellen wir Ihnen später vor.

Verschiedene Rum-Arten

Weißer Rum

Weißer Rum ist meistens nur sehr kurz oder gar nicht gelagert. Diese Sorte wird meistens direkt aus der Brennblase heraus zum Abfüllen weitergegeben und dann in Flaschen gefüllt. Zum pur trinken eignen sich die weiße Spirituose nicht. Sie finden meistens Verwendung in Cocktails wie Planter’s Punch und Pina Colada.

Goldener Rum

Goldener Rum hat im Gegensatz zu weißem eine gewisse Zeit in Fässern gelagert. Dadurch hat das weiße Destillat die leichte Färbung und den Geschmack des Holzfasses angenommen. Auch die goldene Zuckerrohrspirituose eignet sich besonders für die Herstellung von Cocktails wie den Mai Tai oder Mojito.

Brauner Rum

Durch Fasslagerung entsteht die dunkle Färbung und der meisten intensive Geschmack. Häufig wird das Destillat in alte Whisky-, Cognac- oder Bourbon-Fässern gefüllt. Dunkler Rum sollte pur aus einem Tumbler genossen werden. Jedoch ist es auch möglich, durch die dunkle Spirituose besondere Geschmacksnoten in Daiquiri oder Mai Tai zu setzen.

Spiced Rum

Diese besondere Art ist, wie der Name schon sagt, „gewürzt“. Der Spirituose können diverse Geschmackskomponenten zugegeben werden. Besonders beliebt ist der Geschmack von Vanille oder Zimt. Diese Variante wird meistens pur aus einem Tumbler genossen. Ist jedoch auch in diversen Cocktail ein Genuss.

Die Rum-Geschichte

Die Destillation des ersten Rums ist stark mit dem Zuckerrohranbau verbunden. Der Zuckerrohranbau wurde vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts begonnen. Es lässt sich nicht genau feststellen, wann oder wo die Ursprünge von Rum liegen. Es wird jedoch vermutet, dass die ersten Rums in der Karibik, und noch genauer in Barbados hergestellt wurden.

Daher werden auch oft Vergleiche zwischen Karibik, Seefahrt und Rum gezogen. Seefahrer erwähnten in den 1630er Jahren das erste Mal „rumbullion“, den Vorgänger von heutigen Rums. Der Name „Rum“ lässt sich von „Ron“ und „Ruhm“ ableiten, wie das Destillat ab ca. 1650 genannt wurde. Als älteste Brennerei der Welt gilt Mount Gay. In dieser Brennerei wurde offiziell ab 1703 hergestellt. Bis heute können Sie Spirituose aus dieser Destillerie erwerben.

Der Erfinder des Rums

Wer als erstes auf die Idee kam, Zuckerrohrmelasse durch Gärung und Destillation in ein alkoholisches Getränk zu verwandeln, ist leider nicht bekannt. Naheliegend ist zwar die Vermutung, dass es sich um einen der damaligen Zuckerrohrplantagenbesitzer oder einen dort Angestellten Aufseher handelte, jedoch wird der Ursprung der Herstellung eher bei den afrikanischen Sklaven gesehen. Bei der Verarbeitung des Zuckerrohrs entstand nämlich ein Gemisch aus Pflanzenresten, welches anfänglich als Abfallprodukt wahrgenommen wurde.
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Bei der Herstellung von etwa zwei Kilogramm Zucker, entstand mindestens halb so viel dieser sogenannten Melasse. Zunächst diente diese als Nahrung für Tiere und auch für die Sklaven. Diese fanden jedoch heraus, dass man mithilfe von Wasser und Faseranteilen aus der Melasse ein Gemisch herstellen konnte, welches den alkoholischen Getränken ihrer Heimat nicht fremd war.
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Dieser Vorläufer des Rums wurde zunächst ausschließlich von den Sklaven konsumiert, da das Getränk einen scharfen und rauen Geschmack hatte und den Plantagenbesitzern zu hochprozentig und geschmacklich ungeschliffen war. Ende des 17. Jahrhunderts gab es jedoch die ersten Versuche, ebenfalls aus der Melasse und dem Getränk der Sklaven Profit zu schlagen.
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Durch Fermentierung und Brennvorgänge entstand schließlich ein Destillat, welches als Vorläufer des Rums gilt. Die vielfältigen frühen Namensgebungen wie „Aguardente“, „Cachaça“, „Berbaje“ oder „Kill-Devil“, lassen sich größtenteils auf den als ölig, scharf, stinkend und bitter beschriebenen Geschmack zurückführen. Das „Feuerwasser“ musste erst vielzählige Produktionsexperimente durchlaufen, bis es geschmacklich nicht nur hart gesottene Sklaven und Seeleute ansprach.
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Wer bekanntermaßen 1850 einen großen Einfluss auf die Rumproduktion hatte, waren Felice Presto in Jamaika und Don Bacardi in Kuba. Durch ihre Experimente bei der Herstellung verfeinerten sie den Geschmack des Rums und erweiterten seine aromatischen Facetten um ein Vielfaches. Sie prägten somit nachhaltig die heutigen Produktionsvarianten und brachten das Getränk einem größeren Kundenkreis nahe.
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Seeleute und Rum

Die Seefahrt und Rum sind stark miteinander verbunden. Schließlich waren es die Seefahrer wie Christoph Columbus, die das Zuckerrohr als Basiszutat für Spirituosen in Südamerika und der Karibik verbreiteten. Der scharfe und raue Geschmack der frühen Spirituose, sagte jedoch den Plantagenbesitzern der Neuen Welt wenig zu. Dies galt allerdings nicht für die Seeleute der damaligen Zeit.

Anfänglich hatte man versucht, die Mannschaft während ihrer Überfahrten mit Bier oder Wein zu versorgen. Diese Getränke überstanden jedoch die oft monatelange Seereise nicht und wurden in dem tropischen Klima der Karibik schnell ungenießbar. Auch Süßwasser stellte sich als problematisch heraus, da es auf See schwer war, es sauber und damit trinkbar zu halten.

Der hochprozentige Rum jedoch, war nicht nur in der Lage, das anstrengende und harte Leben der Seeleute zu erheitern, sondern eignete sich auch, um verschiedene Früchte länger lagern zu können. Aufgrund seines hohen Alkoholgehaltes wurde er weder schlecht noch verunreinigt. Den scharfen Geschmack des Getränkes milderte man zudem mit Zitronen oder Limetten ab und sorgte damit unbeabsichtigt für einen prophylaktischen Schutz gegen die Seefahrer-Krankheit Skorbut. Aufgrund der neugewonnenen Nutzungs- und Geschmacksvielfalt wurde der Rum zunehmend in Fässern gelagert und auf See transportiert.

Durch die teilweise sehr lange Lagerung in den Holzfässern, erhielt der Brand einen angenehmeren Geschmack und wurde zunehmend auch eine beliebte Ware in Europa. Aufgrund der florierenden Handelsgeschäfte mit dem Zuckerrohrschnaps, wurde er zudem ein ständiger Beutebestandteil von Piraten. Rum setzte sich schnell als beliebtes Getränk aller Seefahrer durch und wurde mit Wasser vermischt unter anderem in der Royal Navy als tägliche Rationseinheit zugeteilt.

Diese Tradition hielt man bis in die 1970er Jahre aufrecht. Danach kaufte Abenteurer Charles Tobias der britischen Marine das Rezept ihres flottenspezifischen Rums ab und brachte ihn unter dem Namen Pusser’s Rum auf den Markt. Auch die Marine der USA, Deutschlands, Kanadas, Frankreichs und Russlands, teilten die Spirituose als Rationsanteil aus, was das Getränk zu einem der am weitesten verbreiteten Seefahrergetränke macht.

Gefrier- und Brennpunkt

Der Gefrierpunkt

Da die Spirituose mindestens 37,5% vol.  besitzen muss, um sich überhaupt als Rum bezeichnen zu dürfen, liegt sein Gefrierpunkt auch erst bei etwa -19°C. Der Gefrierpunkt eines Getränkes ist von seinen Inhaltsstoffen abhängig. Dabei zählen vor allem der Zuckeranteil und auch der Alkoholgehalt.

Eine Faustregel zur Lagerung von Spirituosen ist die Rechnung Alkoholgehalt/2 = der Gefrierpunkt in -°C. Ein Rum mit 40% vol. kann somit durchaus in einem Gefrierfach gekühlt werden, da sein Gefrierpunkt bei etwa -20°C liegt. Allerdings empfiehlt es sich, Rum bei Zimmertemperatur zu lagern, da niedrige Temperaturen verschiedene Aromen in der Geschmackswahrnehmung verschwinden lassen.

Der Brennpunkt

Wer besonders zum Jahreswechsel auf der Suche nach einem geeigneten Rum für Feuerzangenbowle ist, sollte darauf achten, dass es sich um eine Spirituose mit hohem Alkoholanteil handelt. Der Alkoholgehalt muss bei mindestens 54% vol. liegen, damit die Spirituose brennt.

Spirituosen, die einen niedrigeren Alkoholgehalt besitzen, benötigt eine sehr viel größere Hitze, um richtig zum Brennen gebracht zu werden. Hier gibt es keine wirkliche Faustregel für Spirituosen, da zum Beispiel Ouzo, Raki, Absinth und Sambuca selbst mit einem Alkoholgehalt von unter 40% vol. brennbar sind. Aufgrund ihres Anisgehaltes, der von den ätherischen Ölen der Pflanzensamen stammt, sind Anisspirituosen nämlich leichter entflammbar.

Rumverschnitt

Bei einem Rumverschnitt handelt es sich um ein Getränk, das aus mindestens 5 % Rumkonzentrat, Neutralalkohol und Wasser hergestellt wird. Diese Sonderart ist ein Produkt der Flensburger Rumhandelshäuser und wurde etwa 1910 eingeführt.

1885 wurden die Zollkosten von Wert auf Gewicht umgestellt und somit begann man die Spirituose aus Übersee nur noch als hocharomatischen und konzentrierten „Pure Rum“ aus Jamaika zu kaufen. Diese etwa 35ml pro Liter wurden daraufhin in Flensburg mit dem Neutralalkohol und dem Wasser vermischt, bevor sie auf dem europäischen Markt landeten.

Da heutzutage der Import von der Zuckerrohrspirituose keine Probleme mehr darstellt, ging auch die Nutzung von Rum-Verschnitten deutlich zurück. Zum Backen oder für die Herstellung von Desserts ist Rumverschnitt eine gern gesehene Alternative. Moderne Varianten des Rumverschnitts finden sich auch unter den Getränken, die als „Liköre auf Rumbasis“ (Rum Likör) bezeichnet werden. Diese reichen aufgrund ihrer Mischform nicht an den 37,5% vol. Mindestwert heran und dürfen sich damit auch nicht als originalen Rum bezeichnen. Captain Morgan Spiced Gold oder Bacardi Oak Heart zählen zu den bekanntesten Produkten dieser Art.

arrak-zuckerrohr

Das perfekte Glas

Wer ganz stilecht den Rum pur genießen will, fragt sich sicherlich, welches Glas dafür am geeignetsten ist. Um den Geruch, den Geschmack und auch einfach die Optik des Rums nicht zu verunstalten, empfiehlt sich ein Nosing- oder Degustationsglas. Diese Gläser zeichnen sich durch ihre birnenförmige Gestalt aus, die sich nach oben hin verjüngt. Im Gegensatz zu Tumblern oder bauchigen Weingläsern hat der Rum weniger Kontakt zur Luft und die Aromen verflüchtigen sich daher nicht zu schnell.

Nosingglas

Tumbler

Weinglas

Der Eigencharakter der Spirituose bleibt erhalten und der Alkohol tritt geschmacklich in den Hintergrund. Zudem sollte Rum lieber nur im Sommer auf Eis getrunken und bei Zimmertemperatur gelagert werden. Niedrige Temperaturen „deaktivieren” nämlich bestimmte Aromen in der Geschmackswahrnehmung, während höhere Temperaturen den Alkohol zunehmend dominanter wirken lassen.

FAQ

Wann brennt Rum?

Ab einem Alkoholgehalt von 54% vol. beginnt die Spirituose zu brennen. Dafür müssen Sie einfach einem Streichholz (oder ähnliches) in den Rum halten. Achten Sie darauf, dass sich die Spirituose nicht zu doll erhitzt, sonst könnte das Glas platzen.

Wann gefriert Rum?

Der Gefrierpunkt von Rum mit einem Alkoholgehalt von 40% vol. liegt bei etwa -20°C. Die einfache Faustregel lautet: Alkoholgehalt/2 = der Gefrierpunkt in -°C

Wann wurde der Rum erfunden?

Die ersten Rums sollen schon Ende des 17. Jahrhunderts erfunden worden sein. Allerdings wird Rum auch immer wieder mit Arrak vergleichen. Diese Spirituose soll schon vom mehr als 2000 Jahren erfunden worden sein.

Wer erfand Rum?

Das kann nicht ausschließlich geklärt werden. Jedoch wird vermutet, dass afrikanische Sklaven auf Zuckerrohfeldern begannen Zuckerrohr zu destillieren und das draus entstehende alkoholische Getränk zu trinken.

Das perfekte Glas für Rum?

Rum pur kann am besten aus einem Tumbler getrunken werden. Ein anderer Weg, um die Spirituose zu genießen, ist mit der Hilfe eines Nosing- oder Degustationsglas. Dadurch können Sie die gesamten Aromen der Spirituose geschmeckt werden.

Ist Rum ein Likör?

Nein, Rum ist mit seinen mindestens 37,5% Alkoholgehalt kein Likör. Außerdem ist der Zuckergehalt in der Spirituose zu niedrig. Rum Likör hingegen ist deutlich süßer und zählt zu den Likören.

Wie lange ist die Spirituose haltbar?

Theoretisch ist die Spirituose nach dem Öffnen unbegrenzt haltbar. Jedoch empfehlen wir, spätestens 2,5 Jahre nach dem Öffnen der Flasche die Spirituose vollkommen verzehrt zu haben. Sonst könnten die Aromen immer stärker abnehmen und dadurch der Geschmack deutlich alkoholischer und weniger aromatisch wird.

Was ist Rum?

Rum ist eine Spirituose, die aus Zuckerrohrmelasse gewonnen wird. Sie kann auf der ganzen Welt aus Zuckerrohr hergestellt werden, jedoch ist Kuba das bekannteste Herstellerland.

Wie trink man die Spirituose?

Hochqualitativer Rum wird stets pur und manchmal auf Eis, genossen. Gerne könne Sie auch ein Nosingglas zum Trinken verwenden. Nicht ganz so hochwertige Spirituosen können sehr gut in Cocktails oder Mischgetränke verarbeitet werden. Besonders bekannte Cocktails sind der Planter’s Punch, der Mai Tai, der Daiquiri und der Mojito.

Warum ist Rum braun?

Durch eine langjährige Lagerung in Eichen- oder alten Sherry Fässern nimmt die Spirituose eine dunkle, leicht braune Farbe an. Generell lässt sich sagen, je länger die Spirituose gelagert wurde, desto dunkler die Farbe.

Warum gibt man Rum in den Kuchen?

Rum im Kuchen dient lediglich als Aromastoff. Durch das Backen verfliegt der Großteil des Alkohols, sodass nur noch das Aroma übrig bleibt. Bekannte Rezepte mit Rum aus der Küche: Rumkugeln und -kuchen.